Flutkatastrophe im Ahrtal: Diese Schule besteht nur noch aus Containern
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 Published On Jul 19, 2022

Die etwa 800 Schülerinnen und Schüler des Are-Gymnasiums legten im vergangenen Jahr einiges an Wegstrecke zurück: Weil ihre Schule bei der Flut zerstört wurde, wechselten sie sich mit den Schülerinnen und Schülern einer Schule in der Stadt Remagen ab, für jede Gruppe gab es einen halben Tag Unterricht. Das Are-Gymnasium selbst stand damals meterhoch in Wasser und Schlamm. Schulleiter Heribert Schieler sagt auf die Frage, was sie am Dringendsten benötigen im SWR3-Interview: „Ja, eine Schule.“

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Seit Beginn des Jahres werden die Schülerinnen und Schüler in einer Containerschule unterrichtet, in fast 300 Containern. Die stehen mitten in einem Acker, am Rande eines Industriegebiets der Gemeinde Grafschaft. Hausnummer: 0. In langen Reihen stehen dort jetzt die aufeinandergestapelten, minzgrünen Baustellencontainer. Dahinter gibt es noch drei Hallen, ähnlich wie man sie von Messen kennt: Sporthalle, Mensa und die naturwissenschaftlichen Räume.

Ein großes Problem waren auch die Schulbusse. „Das war die ersten drei Monate eine Katastrophe“, sagt Schulleiter Schieler. Busse, die einfach nicht kamen, Busfahrer, die von den Kindern per Handy gelotst werden mussten. „Die ersten Wochen haben wir die Kinder mit dem Taxi heimfahren lassen.“ Es sei vorgekommen, dass abends um halb sieben im Januar bei -10 Grad 50 oder 60 Kinder vor der Schule standen und nicht abgeholt wurden.

Die Containerschule ist keine kurzfristige Lösung – nach Prognose des Schulleiters kann der Unterricht im Are-Gymnasium noch die nächsten fünf Jahre auf dem Acker stattfinden. Die meisten Schülerinnen und Schüler sind zwar nicht begeistert von den Containern, finden den Unterricht dort aber besser als in die Schule nach Remagen zu fahren.

Die Container bewegen sich auch sehr krass, das heißt, wenn kleine Kinder im Flur laufen, dann spürst du das in den Klassenräumen, man wackelt schon krass.

Ein Schüler beschreibt die Container so: „Hier sieht es aus wie im Knast.“ Es gibt aber auch einen Lichtblick: „Das Wlan ist grandios.“

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